Schutz vor unerwünschten Telefonanrufen – Besonders für Senioren wichtig
Betrügerische Anrufe sind keine Seltenheit geworden und gerade die älteren Menschen in unserer Gesellschaft werden oft Opfer von betrügerischen Telefonanrufen. Dabei werden die Betrüger am Telefon immer listiger und frecher. Wer Opfer geworden ist, der sollte sich auf keinen Fall dafür schämen, denn das kann uns allen passieren. Man sollte am besten unverzüglich die Polizei verständigen. Um es jedoch gar nicht erst so weit kommen zu lassen möchten wir – die Deutsche Gesellschaft für Seniorenberatung – Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Schutz vor unerwünschten Telefonanrufe beantworten, damit Sie sich richtig schützen können.
Welche Tricks gibt es?
Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Tricks, die die Betrüger am Telefon benutzen um an so viel Geld wie nur möglich ranzukommen. Einer dieser Tricks, der vor allem an alten Menschen und ganz besonders alten Frauen angewendet wird, ist der sogenannte „Enkeltrickbetrug“. Bei dieser Masche soll beispielswiese die Oma dem Enkel nach einem Verkehrsunfall vor einer Haftstrafe bewahren oder Geld zum supergünstigen Wohnungs- oder Autokauf beisteuern. Die Täter dieser unerwünschten Telefonanrufe suchen vorher nach älteren Namen wie zum Beispiel Adolph oder Hildegard in Telefonbüchern. Aus diesen können sie auch zusätzlich die Anschrift der Senioren herausfinden und somit auch, ob die Personen in einem sozial schwachen oder starken Gebiet wohnen.
Vorgehen am Telefon
Danach werden die „Opfer“ angerufen und massiv unter Druck gesetzt mit unerwünschten Telefonanrufen, sodass die Senioren überhaupt keine Zeit zum nachdenken haben. Meist melden sich die Täter mit dem Satz „Rate mal wer am Telefon ist?“. Wenn dann der Angerufene den Namen eines Familienangehörigen wie beispielsweise des Enkels bei dem unerwünschten Telefonanruf nennt, tut der Täter so als wäre er dieser. Wenn der Klang der Stimme nicht ganz passt, wird einfach eine Erkältung als Ausrede bei einem unerwünschten Telefonanruf genommen oder mit weinerlicher und tränenerstickter Stimme gesprochen. Am Ende des unerwünschten Telefonanrufs wird dann auch noch meist versprochen, die Oma oder den Opa wieder öfter zu besuchen.
Die verschiedenen Betrugsarten
Doch der „Enkeltrickbetrug“ ist nicht die einzige Masche die bei betrügerischen Anrufen angewendet wird. Es gehören auch noch Lotto, TV-Gewinnspiele, „Sie haben gewonnen“, Bankanfragen, Werbung und noch viele weitere Tricks zu den viele unerwünschten Telefonanrufen. Manche Täter geben sich sogar als Seniorenberater aus und benutzten die Telefonnummer von echt bestehenden Seniorenberatungen um den Betrug noch authentischer wirken zu lassen. Wie das geht? Ganz einfach, denn über eine Einstellung am Mobiltelefon ist es möglich eine andere Nummer als die eigene im Display anzeigen zu lassen.
Wie kann man sich schützen?
Nach so einem unerwünschten Telefonanruf erstmal Rücksprache in der Familie halten. Sie sollten keines Falls Geld an unbekannte Personen rausgeben und niemals Geld auf unbekannte Konten überweisen, weil angeblich einer Ihrer Angehörigen in Not ist oder ähnliches. Außerdem sollten Sie unter keinen Umständen Bargeld ungeprüft per Post oder Überweisung schicken. Seien Sie immer misstrauisch, egal ob bei einem Werbeanruf oder einem angeblichen Verwandten, der sich lange nicht mehr gemeldet hat. Beim „Enkeltrickbetrug“ sollten Sie außerdem immer Fragen stellen die nur Ihre Familienangehörigen wissen können und sich immer eine Nummer für den Rückruf geben lassen.
Geben Sie keine Auskünfte über Ihre Kontodaten, Barvermögen im Haus oder auf Konten und folgen Sie niemals der Aufforderung zur Bank zu gehen und Geld abzuheben. Bei so einer Aussage können Sie sich sehr sicher sein, dass es sich um einen Betrüger handelt. Wenn Sie den Verdacht haben, dass es sich bei dem unerwünschten Telefonanruf um einen Betrug handelt oder wenn Sie auf so einen hineingefallen sind, sollten Sie ohne Zeitverzug die Polizei darüber in Kenntnis setzen und auf keinen Fall ohne Polizei versuchen Täter in eine Falle zu locken. Wenn Sie all diese Punkte beachten, haben Sie einen guten Schutz vor unerwünschten Anrufen.
Wo kann man sich hinwenden?
Falls Sie Opfer einer dieser unerwünschten Telefonanrufe geworden sind, dann sollten Sie, wie schon bereits oben erwähnt, sich unverzüglich an die Polizei wenden und Anzeige erstatten. Besonders hilfreich dabei ist, wenn Sie sich die Nummer des betrügerischen Anrufs aufgeschrieben haben und an die Polizei weiter leiten können.
Des Weiteren gibt es Robinsonlisten in die man sich kostenlos eintragen lassen kann. Robinsonlisten sind Schutzlisten, die Kontaktdaten von Personen haben, die keine unaufgeforderte Werbung oder unerwünschten Anrufe bekommen wollen. Die Listen beinhalten neben Mobil- und Festnetznummern auch Anschriften der Briefpost, E-Mails und Telefax. Durch die Eintragung in die Robinsonlisten sind Unternehmen und Firmen dazu verpflichtet die Werbefreiheit des Eingetragenen zu akzeptieren und keinen kommerziellen Kontakt einzugehen.